Wertvollste Note
Lange Zeit war der 10 000-Singapur-Dollar-Schein die wertvollste Banknote der Welt, mit einem Wert von etwa 7 000 Franken. Weil so hohe Noten das Fälschungs- und Geldwäscherisiko begünstigen sollen, wurden sie 2014 aus dem Verkehr gezogen. Seither geht der Rekord für die wertvollste Banknote an die Schweizer 1 000er-Note. Die Schweizer Banknoten gehören übrigens zu den wenigen Geldscheinen weltweit, die hoch- und nicht querformatig sind.
Erfundene Bauwerke
Die Vorderseite der Euro-Scheine zieren Tore und Fenster, die Offenheit symbolisieren sollen. Auf der Rückseite sind Bauwerke verschiedener archi- tektonischer Epochen abgebildet. Wer nicht sagen kann, wo sich diese in der Realität befinden, hat keineswegs schlecht aufgepasst in Geografie, denn es gibt diese Gebäude nicht. Sie sind erfun- den, damit sich keines der Mitgliedsländer benachteiligt fühlen kann.
Martha Washington
Seit seiner Einführung 1862 waren verschiedenste wichti- ge Personen auf Dollarnoten abgebildet. Unter ihnen befand sich genau eine Frau: Martha Washington, die Frau von George Washington und somit die erste First Lady. Der Legende nach opferte sie ihr Tafelsilber, um es für die Herstellung der ersten Dollarmünzen einschmelzen zu lassen. Zehn Jahre später wurden Dollarnoten gedruckt, dir ihr Porträt zeigten. In einer Spezialserie war sie zudem zusammen mit ihrem Mann George abgebildet. Damit war sie die erste und auch die letzte Frau, die jemals auf der weltweit meistgehandelten Währung abgebildet war.
Space Money
2007 designten Wissenschaftler*innen die Währung QUID (Quasi Universal Inter- galactic Denomination), eine «Weltraumwährung». Die Währung soll für inter- planetare Reisen genutzt werden können und ist darauf ausgelegt, den extremen Bedingungen im Weltraum zu trotzen. Sie besteht aus Dauerhaftigkeitsgründen aus Teflon. Die runden Scheiben haben in der Mitte farbige Kreise, die die Planeten unseres Sonnensystems darstellen. Solange keine Weltraumreisenden auftauchen, ist QUID aber wohl vor allem eines: ein gelungener Marketing-Gag für die Devisenfirma Travelex, die die Idee lanciert hatte.
Trilli… wie viel?
1946 hatte die damalige ungarische Währung Pengö mit einer Hyperinflation zu kämpfen, die sogar jene des Deutschen Reiches übertraf. Um mitzuhalten, wurden immer grössere Banknoten herausgegeben, bis eine 1-Trillion-Pengö-Note gedruckt wurde, ausgeschrieben sind das 1 000 000 000 000 000 000 000. Da sollte man sich lieber nicht mit der Anzahl Nullen vertun! Weil es so nicht mehr weitergehen konnte, wurde eine neue Währung kreiert, der Forint. Bei seiner Einführung war 1 Forint 400 Quadrilliarden (4*1 029) Pengös wert.
Zelebrieren sportlicher Leistungen
Der Inselstaat Fidschi hat seine eigene Währung, den Fi- dschi-Dollar. Trotz der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich ziert diesen aktuell immer noch das Gesicht der verstorbenen britischen Königin, und die Währung besitzt eine übliche Teilung in 5er und 10er. Mit einer Aus- nahme: die 7-Dollar-Note. Diese ist seit 2017 in Umlauf, jenem Jahr, in dem das Team des kleinen Inselstaates im 7er-Rugby Olympiagold holte. Mit dieser Note feiert die Bevölkerung ihre Sporthelden. Obwohl die Note als offizielles Zahlungsmittel zulässig ist, wird sie meist als Erinnerungsstück behalten und nicht ausgegeben.
Not macht erfinderisch
Während des ersten Weltkrieges wurden in vielen Ländern Rohmaterialien knapp. So auch in Rumänien, wo es an Metall für Münzen fehlte. Aus diesem Grund wurden auch für kleine Werte, die üblicherweise von Münzen repräsentiert wurden, Noten gedruckt. Da es aber auch an Papier fehlte, wurden diese möglichst klein gehalten. Rekordhalter für die kleinste Banknote sind deshalb die rumänischen 10-Bani-Scheine, die noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Umlauf waren: sie massen gerade mal 33 x 45 mm. Da musste man ganz schön vorsichtig sein, um diese etwa briefmarkengrossen Schein- chen nicht zu verlieren …
Kopflose Noten
1997 wurde Mobutu Sese Seko, das Staatsober- haupt von Zaire (der heutigen Demokratischen Republik Kongo) gestürzt. Sekos Antlitz war je- doch auf allen Banknoten abgebildet. Die neue Regierung brauchte Geld, wollte aber auf keinen Fall Noten mit Sekos Abbildung in Umlauf haben. Weil sie nicht über Nacht neue Noten entwerfen und drucken konnten, fanden sie eine pragmati- sche Lösung und liessen kurzerhand bei allen No- ten ein Loch an der Stelle hineinstanzen, an der sich Sekos Kopf befunden hatte.
Mehr als buntes Papier
Während früher die meisten Banknoten auf Spezialpapier gedruckt wurden, sind solche «Papierscheine» heute kaum noch gebräuchlich. Auch wenn immer noch von «Notenpapier» die Rede ist, handelt es sich dabei oft um ein auf speziellen Baumwollfasern basierendes Material, so z.B. bei den Euroscheinen. Seit einigen Jahren gibt es auch Scheine aus synthetischem Polymer. Diese sind zwar teurer in der Herstellung, dafür aber langlebiger und reissfester. Aber Achtung, bei Hitze können sie eingehen, also lieber nicht mit den Hosen mitbügeln! Die Schweiz hat für ihre Noten einen Kompromiss gefunden: ein Sandwichmodell mit einem Polymerkern für erhöhte Dauerhaftigkeit und je einer Baumwollpapier- schicht auf der Ober- und Unterseite für eine angenehme «Papier»-Haptik.
Sabrina Strub, 24,
studiert Bauingenieurwissenschaften im
Master. Am schönsten findet sie die Schweizer
20er-Note wegen der darauf abgebildeten
Schwalbenschwänze.