Zusammen mit dem VSU, dem damaligen VSUZH, brachte der VSETH bis 1992 wöchentlich die ZS zu den Studierenden der beiden Hochschulen. Da sich die ZS in den Vorjahren immer mehr politisch-publizistisch ausgerichtet hatte, was nicht den Interessen des Verbandes an einer Verbandszeitschrift entsprach, trennte sich der VSETH schließlich von der Zeitung und gründete seine eigene Publikation, deren Redaktion zunächst hauptsächlich aus Mitarbeitenden bestand. An Reichweite litt das Polykum nicht: Schon von Anfang wurde es allen VSETH Mitgliedern, damals etwa 11.000, nach Hause geschickt. Effektiv, aber ein teurer Spass. Die jährlichen Kosten von CHF 70.000 waren deutlich mehr als die der gemeinsamen Publikation mit dem VSU. Bereits 1994/95 gab es daher erste Diskussionen über eine mögliche Auflösung des Polykums. Nebst dem finanziellen Argument ging man davon aus, dass es mit seinem Inhalt nicht viele Studierende ansprach. Dank des guten Rufs des Polykums bei der Schulleitung und Ehemaligen entschloss man sich jedoch, das Polykum weiterzuführen und gründete eine Kommission, damit sich Studierende besser einbringen konnten. So entwickelte sich das Polykum in einer Zeit ohne Newsletter und Social Media immer mehr zu einem Eventkalender.
Gleichzeitig wuchs an der ETH der Wunsch nach einer Zeitung, die alle ETH-Angehörigen anspricht, was 1993 zu einer einmaligen Veröffentlichung unter dem Namen „Express“ führte. Der VSETH sah darin jedoch eine Konkurrenz für das Polykum und schlug der Schulleitung vor, Seiten im Polykum gegen Erstattung der Mehrkosten zu nutzen. So entstand die erste gemeinsame Ausgabe des Polykums und ”ETH Intern”, die mit einer Auflage von mehr als 20’000 Exemplaren an alle ETH-Angehörigen verschickt wurde. Ab 1995 erschienen die beiden Zeitschriften im Kehrdruck vierzehntäglich mit proportionaler Kostenaufteilung.
Die hohen Kosten beschäftigten den Verband jedoch weiterhin und so beschloss der Delegiertenkongress auf Antrag des AIV und amiv, die jährlichen Kosten des Polykums zu halbieren, indem es nur noch einmal monatlich erscheinen sollte. Der Antrag wurde mit einer knappen Mehrheit angenommen, doch stellte der Vorstand schnell fest, dass dies nicht mit der gemeinsamen Publikation mit ETH Intern vereinbar war, welche am bisherigen Publikationsrythmus festhielt.
2003 wurde die Periodizität des Polykums auf neun Ausgaben pro Jahr reduziert, und 2004 erfolgte der Wechsel von der Zeitung zum thematischen Magazin, so wie wir das Polykum heute kennen. Seither hat sich tatsächlich wenig verändert. Das Polykum wurde weiterhin mit ETH Intern, nun ETH Life Print genannt, im Kehrdruck an alle ETH-Angehörigen verschickt. Im Herbstsemester 2013 wurde ETH Life Print von dem jetzigen Magazin „life“ abgelöst, und die gemeinsame Publikation endete. Das Polykum wurde wieder allein publiziert, und im Folgejahr erschienen die ersten englischsprachigen Artikel. Im Frühjahrssemester 2019 wurde die angestellte Redaktionsleitung durch Studierende ersetzt, und seit dem Herbstsemester erscheint das Polykum sechsmal jährlich.
Wenn man zurückblickt, taucht immer wieder Diskussion über den Sinn des Polykums auf, angetrieben von den hohen Kosten, welche das Magazin den Verband kostet. Über die Jahre wurden die Mitarbeitenden immer mehr abgebaut, sodass die verbleibenden Kosten primär durch den Druck und Postversand verursacht werden. Wenn man also Geld einsparen möchte, muss man sich neue Wege denken. Doch neue Wege suchen wir nicht nur in Kostenfragen, sondern auch in unserer Gestaltung. Daher möchten wir von euch, den Leserinnen und Leser wissen: Was wollt ihr vom Polykum? Wie wollt Ihr es lesen? Welche Themen beschäftigen Euch? Was wollt Ihr darin sehen?
Also macht bei der Umfrage mit und gestaltet es mit, damit die Inhalte, die Euch am Herzen liegen auch im Heft präsentiert werden. Füllt die Umfrage, zu dem der QR-Code führt, aus und meldet euch bei redaktionsleitung@polykum.ethz.ch wenn ihr mehr wissen wollt, wie ihr euch beim Polykum einbringen könnt.